Unsere Venen leisten tagein tagaus Schwerstarbeit für uns. Umso wichtiger, sie regelmäßig zu pflegen, ob vorbeugend oder bei bestehenden Beschwerden. Venengymnastik, Bewegung oder die richtige Ernährung – die Möglichkeiten sind vielfältig und lassen sich gut in den Alltag integrieren. Bei länger anhaltenden oder stärkeren Symptomen ist der Gang zum Facharzt empfehlenswert. Bereits fortgeschrittene Erkrankungen lassen sich mithilfe von Kompressionsstrümpfen oder minimalinvasiv gut therapieren. Am besten ist es natürlich, es gar nicht bis zum Schaden kommen zu lassen. Die folgenden Aktiv-Tipps tun Ihren Venen richtig gut!
Barfußlaufen
Barfußlaufen stärkt die Fußmuskulatur und wirkt wie ein Gang zum Masseur. Abhängig von der Beschaffenheit des Untergrunds werden die Fuß-Reflexzonen gezielt angeregt, unterschiedliche Temperaturreize fördern die Durchblutung.
Wechselgüsse
Seit Sebastian Kneipp (1821 – 1897) wissen wir um die gesunde Wirkung von Wasseranwendungen. Durch Wechselgüsse oder -bäder wird der Blutkreislauf gezielt angeregt und gleichzeitig das Reaktionsvermögen von Gefäßen und Gefäßnerven trainiert. Dazu zwei Schüsseln mit kaltem (18 °C) bzw. warmen (36 – 38 °C) Wasser bereitstellen und die Füße abwechselnd hineintauchen (zuerst 5 min warm, dann 10 s kalt). Extra-Tipp – duftenden Rosmarin hinzufügen.
Vitale Ernährung
Bunt, frisch und knackig ist gesund und schmeckt lecker. Vor allem Obst und Gemüse gehören auf den Speiseplan. Kohlenhydrate, tierisches Eiweiß und Fett sollten hingegen in Maßen gegessen werden. Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Kost, das hilft auch bei der Reduktion von Übergewicht (einem DER Risikofaktoren für Venenpatienten). Und auch Fischliebhaber dürfen beherzt zugreifen.
Viel Trinken
Eine ausreichende Trinkmenge – über den Tag verteilt – ist das A und O eines gesunden Lebensstils. Besonders Mineralwasser oder ungesüßter Tee sind empfehlenswert. Die Flüssigkeit wirkt dem „Eindicken“ des Bluts und damit gleichzeitig einer möglichen Thrombosegefahr entgegen. Finger weg bitte bei Kaffee und Alkohol!

Vitamine und Mineralstoffe in Hülle und Fülle
Ob über die Nahrung oder mithilfe ergänzender Apothekenprodukte – Mikronährstoffe haben enormen Einfluss auf Durchblutung und Venen. Vitamin C und Bioflavonoide (in Zitrusfrüchten, Brokkoli, Beeren) stärken Bindegewebe, Venenklappen und Venenwände. Zink (in Käse, Vollkorn) unterstützt die Heilung von Hautschäden, die durch Venenerkrankungen entstanden sind. Vitamin E (in Ölen, Eiern, Nüssen) kann dem Verklumpen der Blutplättchen entgegenwirken. Omega-3-Fettsäuren sind positiv bei Entzündungsreaktionen und Vitamine aus der B-Gruppe tun unseren Gefäßen besonders gut (und helfen bei der Abheilung von Geschwüren).
Bürstenmassage
Regelmäßige Bürstenmassagen wirken wohltuend bei leichten Krampfadern und niedrigem Blutdruck. Dazu mit einer weichen Bürste von der Außenseite des rechten Fußes über den Unter- und Oberschenkel in Längsrichtung hin zum Körper streichen. Anschließend zur Innenseite übergehen. Das linke Bein und beide Arme nach dem gleichen Prinzip verwöhnen.
Sport und Venengymnastik
Hier sind alle Sportarten geeignet, bei der Waden- und Fußmuskulatur trainiert und gestärkt werden. Wie wäre es mit Wandern, Radfahren oder Schwimmen? Leichte Übungen zur Anregung der Durchblutung lassen sich zudem ganz einfach in den Alltag einbauen. Tipp 1 – Fußkreisen. Dazu einfach im Sitzen ein Bein leicht anheben und aus dem Sprunggelenk heraus zuerst 10 x in die eine, dann in die andere Richtung kreisen lassen. Anschließend mit dem zweiten Bein wiederholen. Tipp 2 – Fußwippe. Dafür hinter einen Stuhl stellen und an der Lehne festhalten. Langsam auf die Zehenspitzen stellen, Spannung halten und wieder abrollen. Etwa 10 x wiederholen.

Helferlein aus der Natur
Die Natur liefert großartige Unterstützung für geplagte Venen. Allen voran der Extrakt aus rotem Weinlaub verbessert die Sauerstoffversorgung und kann unangenehme Schwellungen lindern. Der Inhaltsstoff Rutin (z.B. in Buchweizen) sorgt für eine gute Elastizität der Gefäße und verbessert die „Abdichtung“ der Venen. Pinienrinde wirkt stärkend und symptomlindernd. Und der Extrakt aus Traubenkernen (OPC) ist eine Wohltat bei schmerzenden dicken Beinen.
Bekleidung
Auch wenn es besonders schick sein soll – einengende Kleidung, zu festes Schuhwerk und hohe Absätze behindern den Blutfluss und belasten die Venen. Weite Kleidungsstücke für mehr Bewegungsfreiheit oder Schuhe mit weichen flachen Sohlen sind die bessere Wahl. Zur gezielten Unterstützung der Venen von außen empfehlen wir Stütz- oder Kompressionsstrümpfe. Für eine optimale Wirkung sollten diese unbedingt von Fachpersonal (in unserer Apotheke) individuell angepasst werden.
Entspannen und Füße hochlegen
Kennen Sie die 3-L-Faustregel? „Lieber Laufen und Liegen statt Sitzen und Stehen.“ Ob am Abend oder bei einer kleinen Pause zwischendurch – lagern Sie die Füße so oft es geht hoch. Tipp: Die Unterschenkel dabei leicht anwinkeln.